Kreativität war und ist ein fester Bestandteil meines Lebens. Ich gehe soweit zu sagen: ein fester Bestandteil jedes Lebens. Welche Form die Kreativität annimmt ist manigfaltig.
Als gebürtige Schwäbin mit einem Schuss ungarischem und österreichischem Blut in den Adern bin ich reich mit einem Drang nach Ausdruck und Ideensprudeln gesegnet.
Zauberworte in meinem Leben sind: Experiment und Spiel. Davon gab es reichlich im Elternhaus. Mit 3 Brüdern groß geworden (als älteste und Lieblingsschwester von allen dreien) war immer Gelegenheit zum Spiel und zum Erforschen.
Mein erstes „echtes Bild“… so richtig mit Leinwand und Acrylfarbe entstand vor 20 Jahren. Etwas in mir wollte sich neu sortieren und ich hatte das dringende Bedürfnis nach einem goldfarbenen Bild. Einfach nur goldfarben sollte es sein. Und quadratisch.
Ich fand nichts Passendes zum Erwerben …. und griff selber zum Pinsel. Diese Aufregung und das Prickeln und das Gefühl ein ganz neues Gelände zu betreten, ist mir noch heute gegenwärtig.
Und ich habe viele Stunden damit verbracht auf mein Bild zu schauen. Einen Tee dabei zu trinken. Einen Kaffee. Meine Gedanken zu sortieren. Meine Gefühle sich sortieren zu lassen.
Um dann weitere quadratische goldfarbene Leinwände in unterschiedlichen Goldtönen zu erstellen. Und ich habe sie alle geliebt.
Und dann kam auch schon die erste Auftragsarbeit daher: meine liebe Freundin Bärbel brauchte dringend wellensittichgrün in ihrer Wohnküche als Unterstützung für eine spezielle Lebenssituation. Als gute Freundin griff ich zur Leinwand (quadratisch natürlich) – und pinselte darauf los.
Dadurch dass ich ein großes Format wählte (100 cm x 100 cm) machte ich die intensive Erfahrung, wie es ist, sich so einer Farbfläche gegenüberzustellen. Albern fand ich die Farbe, quietschig. Und ich konnte nicht anders als kichern, wenn ich da stand und die nächste Schicht auftrug.
Das war eindeutig ein Schlüsselerlebnis für mich. Wie die schlichte einfarbige Leinwand ihre WIrkung erzielte. Auf den ganzen Organismus. Das war der Anfang.
Und seither liebe ich es, im Atelier mit Farben und Formen zu spielen. Die Innigkeit des Schaffens zu erleben. Die Stille zu zelebrieren. Mit mir und den Farben im Dialog zu sein.
Die halbfertigen Werke zu beschauen und in den Dialog damit zu gehen. Irgendwann kommt der Punkt, wo es klar ist, wie es weitergeht.
Viele Schichten finden übereinander und scheinen durch und bereichern sich gegenseitig, bis ein Bild bei mir das Gefühl auslöst „JETZT“… das ist es.
Der Weg dorthin ist reichhaltig. Vergnüglich und manchmal frustrierend. Und immer eine persönliche Bereicherung.
Meine Bilder spiegeln die Vielschichtigkeit des menschlichen Lebens. Und haben immer ein Happy End. Versprochen.